Die Corona-Krise hat mit dem Kochboxversender Hellofresh einen Gewinner. Das Unternehmen erhöhte nun zum fünften Mal seine Prognose. Im Jahr 2020 hat Hellofresh seinen Umsatz mehr als verdoppeln können. Hinsichtlich der Zukunft gibt man sich zuversichtlich.
Hellofresh verzeichnet Rekordwachstum
Das Berliner Startup Hellofresh hat zum fünften Mal in diesem Jahr seine Prognosen zum Jahresabschluss angehoben. Das Management rechnet mit einem Umsatzwachstum zwischen 107 bis 112 Prozent. Das wirkt sich selbstverständlich auch auf die Gewinne aus, welche sich auf ungefähr 13 Prozent des Umsatzes belaufen werden.
In diesem Jahr liegt der Umsatz von Hellofresh bei etwa 3,7 Milliarden Euro. Bereinigt von Steuern, Zinsen, Abschreibungen etc. bleiben unterm Strich ungefähr 480 Millionen Euro davon über. Im Jahr 2019 blieben 46,5 Euro über. Das Unternehmen hat seinen Gewinn in diesem Jahr folglich mehr als verzehnfacht. Nach der Bekanntgabe der Prognosenerhöhung stieg der Aktienwert zeitweise um bis zu 15 Prozent an.
Umsatz dank Corona & Homeoffice
Hellofresh ist eindeutig ein Profiteur der Corona-Krise. Als es im Frühjahr den ersten Lockdown gab, erlebten Lieferdienste einen großen Boom, denn die Leute bestellten sich häufiger etwas zu essen, damit sie nicht nach draußen zum Supermarkt gehen mussten. Hellofresh profitierte ganz besonders von diesem Umstand, denn anstatt fertiges Essen zu liefern, liefert das Unternehmen Kochboxen, die Rezepte und die zur Zubereitung benötigten frischen Zutaten direkt vor die Tür.
Im Laufe des Jahres wurde es mit der Pandemie zeitweise etwas besser, aber die aktuelle zweite Welle wird Hellofresh sicher noch viele neue Kunden bescheren. Ein weiterer Grund ist das Homeoffice, welches auch außerhalb von Corona immer beliebter wird. Das spielt den Lieferdiensten ebenfalls in die Hände.
Zuversichtlich in die nächsten Jahre
Auch für die nächsten Jahre gibt sich der Vorstand zuversichtlich. Sicherlich wird die Corona-Pandemie enden und die Menschen gehen wieder mehr ins Restaurant und brauchen beim Einkauf keine Angst vor einer Ansteckung zu haben. Bis dahin dürfte sich die Stammkundschaft aber noch weiter vergrößern.
Hinzu kommt das bereits erwähnte Homeoffice, welches ebenfalls für neue Kunden sorgt. Die Nachfrage dürfte insgesamt sinken, die Verluste jedoch durch neue Kunden ausgeglichen werden. Ein weiterer Grund zur Hoffnung bietet der angekündigte Kauf von Factor75, ein Unternehmen, welches verzehrfertige Gerichte anbietet. Im Vergleich zu diesem Jahr erwartet Hellofresh einen Umsatzanstieg von etwa 20 Prozent.
Carsten Numrich unterstützt seit Dezember 2020 die Finanzmag Redaktion. Weitere Informationen folgen demnächst.