Bayer und Curevac arbeiten gemeinsam an der baldigen Zulassung des Corona-Impfstoffes CVnCoV. Nun prüft Bayer, nach erfolgter Zulassung in die Produktion des Impfstoffes einzusteigen. Das würde den Impfprozess in Deutschland drastisch beschleunigen. Wird der Impfstoff zugelassen, hat sich die EU-Kommission für die EU-Staaten bereits 405 Millionen Impfdosen gesichert.
Bayer fühlt sich „in der Lage“ zu produzieren

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Bayer Chef Werner Baumann bestätigte in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ die Bemühungen des Pharma- und Agrarchemiekonzerns, Curevac bei der Produktion seines Corona-Impfstoffes CVnCoV unterstützen zu wollen. Wörtlich sagte er:
„Wir diskutieren mit Curevac und auch mit der Politik und den Behörden, was gemacht werden kann.“ Weiter sagte er: „Mit unserem Produktionsnetzwerk in Deutschland und den USA sowie dem entsprechenden zeitlichen Vorlauf wären wir grundsätzlich in der Lage, Impfstoff in größeren Mengen zu produzieren. Dies prüfen wir gerade unter Hochdruck.“
Unterstützung für das Zulassungsverfahren
Curevac hat den Corona-Impfstoff entwickelt und Mitte Dezember mit der klinischen Phase-III-Studie begonnen, welche die Grundlage für eine Zulassung des Medikaments ist. Im März sollen erste Ergebnisse vorliegen. Bayer hat umfangreiche Unterstützung zugesichert. Laut Baumann geht es Bayer nicht primär ums Geld, sondern darum, „den Impfstoff so schnell wie möglich verfügbar zu machen“.
Bayer und Curevac haben Anfang Januar bereits einen Kooperations- und Servicevertrag geschlossen. Bayer soll sich demnach primär um die Arbeiten für die Zulassung sowie die Logistik kümmern. Von der Produktion ist in dem Vertrag keine Rede. Nach der Zulassung bleibt Curevac alleiniger Inhaber der Marktzulassung. Bayer würde trotzdem nicht leer ausgehen, denn das Unternehmen hat die Option, die Inhaberschaft der Zulassung für Märkte außerhalb der EU zu bekommen.
Deutschland soll beim Impftempo aufholen
Baumann sprach auch über den Beginn der Impfungen in Deutschland. Baumann sieht Fehler seitens der Bundesregierung, bleibt aber optimistisch: „Die Bundesregierung hat eine Menge richtig gemacht, aber man macht eben nicht alles richtig in Krisenzeiten. Wir sind vielleicht ein bisschen langsam gestartet, aber ich bin sicher, wir werden beim Impfen mit Tempo aufholen. Es ergibt wenig Sinn, diese wichtige Debatte zur politischen Profilierung zu nutzen.“
Sollte CVnCoV die Zulassung erhalten, wäre es der vierte oder fünfte hierzulande zugelassene Corona-Impfstoff. Die EU-Kommission hat für die EU-Staaten bereits 405 Millionen Dosen des Impfstoffes vorbestellt.